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China´s Fleischlust / Fleischqualität in Asien

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    China´s Fleischlust / Fleischqualität in Asien

    Hier noch ein interessanter link, wie ich finde, zum Thema Fleisch-Qualität in der Zukunft.

    http://www.welt.de/wirtschaft/articl...Qualitaet.html

    Mit besten Grüßen

    Petra Ziemer

    #2
    Aw: China´s Fleischlust / Fleischqualität in Asien

    Liebe Frau Ziemer.
    Vielen Dank, dass Sie auf den Artikel in der Welt aufmerksam machten.
    Was die Welt mit dem Titelfoto und der Ueberschrift zu suggerieren versucht ist klar. China raubt nicht nur die Babynahrung, nein jetzt gehts ans deutsche Fleisch. Die drei Omas auf dem Foto versuchen die letzten Happen des begehrten Gutes zu erhaschen und die alten Maenner daneben scheinen zu beten, dass es endlich wahr wird. Deutsches Fleisch- das erstrebenswerteste Ziel aller Chinesen. Was der Fleischverzehr und die Einkaufsgewohnheiten der Chinesen mit der Qualitaet des deutschen Fleisches zu tun hat, muss man mir erst einmal erklaeren.
    Doch mit dem Erklaeren tut sich auch die Journalistin Marion Meyer-Radtke schwer.
    Das China die Nachfrage nach Fleisch nicht decken kann, ist barer Unsinn. Wer sich in China Fleisch leisten kann, ist eine ganz andere Frage. Vom doppelt so teueren Importfleisch einmal ganz abgesehen.
    Deutsches Fleisch ist das Ergebnis deutscher Verbraucherwuensche. Wer will denn heutzutage noch eine Fettauflage von mehr als 2 cm oder gar fettdurchzogenes Fleisch? Buooh, da wird mir schlecht. Mager muss es sein. Ja,- bis auf die Knochen. Dann gehts im Artikel doch noch zur Sache. Den Preisdruck, den mittelständische Metzger durch die Supermarktware aushalten muessen. Wo? Eine einfache Frage. In Deutschland oder in China? Wenn es um Deutschland geht, sollte man Frau Meyer-Radtke oder auch den 250 Branchenvertretern erklaeren, dass jeder Druck einmal zuende geht, weil der Druecker mit seiner Kraft ebenfalls am Ende ist. Wer dem Druecker unterliegt, hat wenig bis nichts getan um den Druck auszuhalten. Ein Prinzip aus der Physik. Wenn es um China geht, finde ich die Beteiligten und auch die Journalistin nicht kompetent genug um diese Frage zu klaeren. Im naechsten Absatz gehts dann haerter zu. Mit wachsender Kritik an Massentierhaltung und Akkordschlachtungen. Herr Nessel erklaerte, dass es mit Tierbildchen nicht mehr getan ist. Finde ich auch. In solchen Kongressen kommen mir die Fleischer immer wie geschiedene Vaeter vor. In Selbstgestricktem wollen sie die besseren Muetter sein. Wie waere es einmal damit, den Verbrauchern darzustellen, dass etwas getan wird. Das es vor und nach dem Konkress konkrete Massnahmen gab und gibt. Wie weit die Blockaden, auch aus der Politik kommend, gehen? Fehlt es da an der verbreitenden Presse-Lobby, die meist linksgedreht und gruen bepinselt lieber vor irgendeinem Bauernhof darauf wartet bis ein Huhn von der Stange faellt? Oder muessen die Damen und Herren zugeben, dass sie nichts getan haben? Ausser zu stricken. Wie gute jounalistische Arbeit voraussetzt, darf im Bericht auch eine Statistik nicht fehlen. Ich spare mir hier eine weitere Beurteilung von Statistiken. Meine Meinung dazu steht im Thema: Umfrage zum Fleischverzehr in Deutschland. Das der Schweinefleisch-Verbrauch um 5 % zurueck ging macht mir keine Sorgen. Das sich ein deutscher Politiker sensationstraechtig vor einem Schlachtbetrieb ablichten laesst, um dann in einem bundesweit verbreiteten Artikel zu beschreiben wie elend die Tiere hinter den Mauern zugrunde gehen, halte ich fuer viel besorgniserregender. Nicht weil der Politiker seine Lobbyarbeit leistet, sondern weil ich aus den Reaktionen der Metzger und deren Verbaenden etwas vermisse. Mut. Mut, solchen Machenschaften entschieden entgegen zu treten. Sei es durch Verbraucheraufklaerung oder sei es, solchen Politikern Doppelmoral vorzuwerfen, indem sie das Schaechten als Glaubensbestandteil deklarieren und zulassen, dass Schlachttiere ohne Betaeubung entblutet werden. Wenn ueberhaupt, sehe ich eine Abkehr vom Schweinefleisch in zwei Punkten. Erstens in einer Art Uebersaettigung. Zweitens, gemessen an der Bevoelkerungszahl, kommen immer mehr Menschen nach Europa, die von Haus aus kein Schweinefleisch essen. Und gerade in diesem Punkt sehe ich eine ganz grosse Chance fuer unsere deutschen Wurstweltmeister. Es waere doch gelacht, wenn deutschen Fleischern der Einfaltsreichtum in puncto Fleisch-und Wurstkreationen speziell fuer diese Verbraucher ausgehen wuerde. Im Bericht von Frau Meyer-Radtke geht es dann reisserich weiter. Der mit Abstand größte Treiber ist China. Wer sollte denn sonst in Asien der groesste Treiber sein? Indien ist bezueglich den verschiedenen, Schweinefleisch ablehnenden, Glaubensrichtungen zu vernachlaessigen. Japan hat gerade mal 127 Mill. Einwohner, Thailand hat 70 Millionen. China hat 1.35 Milliarden Menschen und ist natuerlich der groesste Abnehmer in Asien. Shandong, die Provinz in der ich lebe, hat 95 Mill. Einwohner, also etwa 10 Millionen mehr Menschen, als Deutschland. Das macht sich dann auch im Verbrauch bemerkbar. Die Ausfuehrungen von Herrn Nan-Dirk Mulder von der Rabobank kann ich bestaetigen. Auch die Details unter Milliardendeal revolutioniert die Branche. An dieser Stelle kritisiere ich wiederholt das deutsche Unternehmertum im Bereich Schweinezucht, Mast, Schlachtung und Vermarktung. Aber auch die deutschen Wursthersteller. Bis deutsche Unternehmer fertig sind, sich nach allen nur erdenklichen Seiten 200%ig abzusichern, haben andere Laendervertreter z.B. aus den Niederlanden, Italien, Frankreich und zunehmend aus dem ehemaligen Ostblock schon laengst reagiert. Wenn mir zwar die Firma Toennies in Beijing Schweinefleisch anbietet, auch zu einem akzeptablen Preis, ich aber eine gewisse Tonnage abnehmen muss um in den Genuss zu kommen und zusaetzlich noch den Transport organisieren soll, dann frage ich mich ob es gewollt ist, nur Grossabnehmer zu beliefern. Dann darf sich seitens der Geschaeftsleitung niemand wundern, wenn Argeninier, Brasilianer oder Russen mit in den Provinzen errichteten Fleisch-Kontoren viel mehr in China verkaufen wie sie selbst. Unternehmer kommt von unternehmen. Nur zur Erinnerung. In das Fazit der Geschichte will ich Herrn Tillmann einbeziehen. Ob sie sich alle einig sind spielt eine Rolle. Aber was aus dieser Einigkeit hervor geht, spielt eine viel groessere Rolle. Eine nach der anderen Chance wird vertan. Man laesst in China niemanden 2 Monate unbestraft auf eine Antwort warten um dann nach 2 Monaten weitere Detailfragen zu klaeren. Dann ist alles geklaert. Speziell in der Provinz der Provinzen ist jeder Verantwortliche froh, einen deutschen Betrieb etablieren zu koennen. Dazu werden Konditionen bereitgestellt, welche man selten auf der Erde findet. Wenn Herr Tillmann alle an einem Tisch hat aber die finanziellen Moeglichkeiten des Einzelnen nicht ausreichen, dann kann man ja mal pruefen, ob es gemeinsam geht. China nimmt nicht nur. China gibt auch viel. Man muss es nur nehmen. Aber nicht in 6 Monaten, denn dann haben es andere genommen. Den Artikel in der Welt haette sich Frau Meyer-Radtke, meiner Meinung nach, sparen koennen. Der Artikel ist nur eine Aufzaehlung bestehender Tatsachen. Aenderungen sind abzuwarten. Nichts Neues aus Good old Germany.
    Ein sturmfreies Wochenende wuenscht
    Harald Ritter

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