Zitat von T.E.
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Hallo Christoph,
die Einkommen wurden schon öfters diskutiert. Auch ich muss meinen Studenten immer wieder sagen, dass einige zum Start nach der Technikerausbildung vielleicht sogar ein geringeres Einkommen realisieren als vor Ausbildungsbeginn.
Worin liegt diese begründet? Nach der beruflichen Weiterbildung werden unsere Absolventen in Bereiche eingearbeitet, auf die sie mit ihrem vorherigen Werdegang (Metzger, Fachkraft, Metzgermeister) nur sehr schwer einen Zugriff hätten. In diesen Arbeitsgebieten sind diese aber wieder "Lehrling" - sprich der "teuerste" Auszubildende wird erst einmal "alimentiert". Hier unterscheidet sich die Einstiegsgehälter von der Vorbildung und der Investition in die Einarbeitung, aber auch von Region, Unternehmen, Tarifgebiet.
Beispiele: (entspricht ca. 95% der Absolventen der Kulmbacher Fleischtechnikerausbildung, die nicht in den elterlichen Betrieb zurückkehren)
Es gibt Absolventen aus dem diesjährigen Kurs (Arbeitsverträge sind kurz vor dem Abschluss) die bekommen bei einem großen nordbayerischen Fleischunternehmen für ein Jahr als Trainee "nur" 2400,- € brutto. Hört sich wenig an. In dieser Zeit lernen sie aber alle Unternehmenteile/-orte und die unterschiedlichsten Aufgabengebiete kennen - Unterbringung und Verpflegung inklusive. Das ist für mich ein Top "Lehrlingslohn", früher hätte man für ein solches Angebot noch fast Geld mitgebracht. Nach einem Jahr werden um die 3000,- € aufwärts (je nach Eignung) aufgerufen.
Bei den Fleischwerken des LEH ist das rote "K" für mich führend hinsichtlich der Struktur der Einkommensstruktur für Techniker, Bachelor usw., wir liegen hier i.d.R. bei 3000,- € im ersten Jahr, nach erreichen der entsprechenden Leistungskriterien 4500,- € nach drei Jahren (teilweise auch früher). Die weiteren Entwicklungsstufen sind transparent - und können bis in den sechsstelligen Bereich führen - bei entsprechender Sozial- und Fachkompetenz (und einem quentchen Glück).
Als Fleischverkäufer (in Ausbildung!) starte jetzt ein Absolvent von uns (hatte schon Praktikum) mit 3500,- € plus Dienstauto. Entwicklungsperspektiven - davon träumen viele Produktioner.
Einstiegsgehälter bei Zulieferern liegen um die 3500,- €, wobei bei IG Metall (Anwendungstechniker) und IG Chemie (Kunstdärme, Folien) höhere Dotierungen gezogen werden. In der Regel plus Dienstauto.
In der Schweiz werden bei den beiden Großen für Kulmbacher Fleischtechniker oberhalb 80000,- Franken/Jahr in entsprechenden Positionen aufgerufen. Einstiegsgehalt! Plus ....!
Spitzeneinstiegsgehalt in D vor drei Jahren waren 4700,- €, ist aber nach der Ausbildung im Betrieb auf die nächste Verantwortungsebene gehoben worden.
Wohlgemerkt - wir reden hier über einen Altersdurchschnitt der Absolventen von ca. 25 Jahren. Die o.g. Angaben treffen auch auf unsere knapp 21-22 - jährigen zu.
Wie es dann weitergeht liegt an jedem selber, und da spielt die Sozialkompetenz und die berufliche Grundkompetenz und etwas Glück eine große Rolle.
Glauben Sie mir eins, wer heute in einem guten Handwerksbetrieb Metzger von der Pieke auf lernt, anschließend drei Jahre auf die "Walz" geht, eine auf die Erfordernisse der Branche abgestimmte berufliche Weiterbildung absolviert (plus Sozialkompetenz!!!), steht in unserer Branche alle Türen bei entsprechender finanzieller Vergütung (manchmal auch Schmerzensgeld) zur Verfügung. Ich kenne genügend Absolventen unseres Hauses, die (Ausnahme, nicht die Regel!) mit Anfang/Mitte dreißig sechsstellige Jahreseinkommen realisieren.
Übrigens, die Nachfrage nach Fleischtechnikern aus unserem Hause steigt nach wie vor - und damit auch die Einstiegsgehälter und die Entwicklungsmöglichkeiten.
Übrigens, es gibt ein Restrisiko - bei fehlender Eignung ist, egal mit welcher Vor- und Weiterbildung, auch ein "Kulmbacher" von der Notwendigkeit einer "Taxilizenz" nicht gefeit. Wir öffnen unseren Studenten nur die Türen (und nicht nur eine, und mache diese auch ganz weit auf) - durchgehen muss jeder selber!!!
Ich hoffe, ich habe Ihre Neugierde zu dieser nicht ganz einfachen Problematik ausführlich genug beantwortet
TE
PS: Sollten Sie zur "älteren" Generation gehören wird dies bei den Einstiegsgehältern bei den zukünftigen Arbeitgebern i.d.R. mit berücksichtigt!
die Einkommen wurden schon öfters diskutiert. Auch ich muss meinen Studenten immer wieder sagen, dass einige zum Start nach der Technikerausbildung vielleicht sogar ein geringeres Einkommen realisieren als vor Ausbildungsbeginn.
Worin liegt diese begründet? Nach der beruflichen Weiterbildung werden unsere Absolventen in Bereiche eingearbeitet, auf die sie mit ihrem vorherigen Werdegang (Metzger, Fachkraft, Metzgermeister) nur sehr schwer einen Zugriff hätten. In diesen Arbeitsgebieten sind diese aber wieder "Lehrling" - sprich der "teuerste" Auszubildende wird erst einmal "alimentiert". Hier unterscheidet sich die Einstiegsgehälter von der Vorbildung und der Investition in die Einarbeitung, aber auch von Region, Unternehmen, Tarifgebiet.
Beispiele: (entspricht ca. 95% der Absolventen der Kulmbacher Fleischtechnikerausbildung, die nicht in den elterlichen Betrieb zurückkehren)
Es gibt Absolventen aus dem diesjährigen Kurs (Arbeitsverträge sind kurz vor dem Abschluss) die bekommen bei einem großen nordbayerischen Fleischunternehmen für ein Jahr als Trainee "nur" 2400,- € brutto. Hört sich wenig an. In dieser Zeit lernen sie aber alle Unternehmenteile/-orte und die unterschiedlichsten Aufgabengebiete kennen - Unterbringung und Verpflegung inklusive. Das ist für mich ein Top "Lehrlingslohn", früher hätte man für ein solches Angebot noch fast Geld mitgebracht. Nach einem Jahr werden um die 3000,- € aufwärts (je nach Eignung) aufgerufen.
Bei den Fleischwerken des LEH ist das rote "K" für mich führend hinsichtlich der Struktur der Einkommensstruktur für Techniker, Bachelor usw., wir liegen hier i.d.R. bei 3000,- € im ersten Jahr, nach erreichen der entsprechenden Leistungskriterien 4500,- € nach drei Jahren (teilweise auch früher). Die weiteren Entwicklungsstufen sind transparent - und können bis in den sechsstelligen Bereich führen - bei entsprechender Sozial- und Fachkompetenz (und einem quentchen Glück).
Als Fleischverkäufer (in Ausbildung!) starte jetzt ein Absolvent von uns (hatte schon Praktikum) mit 3500,- € plus Dienstauto. Entwicklungsperspektiven - davon träumen viele Produktioner.
Einstiegsgehälter bei Zulieferern liegen um die 3500,- €, wobei bei IG Metall (Anwendungstechniker) und IG Chemie (Kunstdärme, Folien) höhere Dotierungen gezogen werden. In der Regel plus Dienstauto.
In der Schweiz werden bei den beiden Großen für Kulmbacher Fleischtechniker oberhalb 80000,- Franken/Jahr in entsprechenden Positionen aufgerufen. Einstiegsgehalt! Plus ....!
Spitzeneinstiegsgehalt in D vor drei Jahren waren 4700,- €, ist aber nach der Ausbildung im Betrieb auf die nächste Verantwortungsebene gehoben worden.
Wohlgemerkt - wir reden hier über einen Altersdurchschnitt der Absolventen von ca. 25 Jahren. Die o.g. Angaben treffen auch auf unsere knapp 21-22 - jährigen zu.
Wie es dann weitergeht liegt an jedem selber, und da spielt die Sozialkompetenz und die berufliche Grundkompetenz und etwas Glück eine große Rolle.
Glauben Sie mir eins, wer heute in einem guten Handwerksbetrieb Metzger von der Pieke auf lernt, anschließend drei Jahre auf die "Walz" geht, eine auf die Erfordernisse der Branche abgestimmte berufliche Weiterbildung absolviert (plus Sozialkompetenz!!!), steht in unserer Branche alle Türen bei entsprechender finanzieller Vergütung (manchmal auch Schmerzensgeld) zur Verfügung. Ich kenne genügend Absolventen unseres Hauses, die (Ausnahme, nicht die Regel!) mit Anfang/Mitte dreißig sechsstellige Jahreseinkommen realisieren.
Übrigens, die Nachfrage nach Fleischtechnikern aus unserem Hause steigt nach wie vor - und damit auch die Einstiegsgehälter und die Entwicklungsmöglichkeiten.
Übrigens, es gibt ein Restrisiko - bei fehlender Eignung ist, egal mit welcher Vor- und Weiterbildung, auch ein "Kulmbacher" von der Notwendigkeit einer "Taxilizenz" nicht gefeit. Wir öffnen unseren Studenten nur die Türen (und nicht nur eine, und mache diese auch ganz weit auf) - durchgehen muss jeder selber!!!
Ich hoffe, ich habe Ihre Neugierde zu dieser nicht ganz einfachen Problematik ausführlich genug beantwortet
TE
PS: Sollten Sie zur "älteren" Generation gehören wird dies bei den Einstiegsgehältern bei den zukünftigen Arbeitgebern i.d.R. mit berücksichtigt!
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