Schnittfeste Rohwurst
Auswahl und Vorbehandlung des Rohmaterials
- farbkräftiges Fleisch (viel Mb) älterer Tiere vorteilhaft
- i.e.L. festes kerniges Fettgewebe (TG mit höherem Schmelzpunkt)
- Rindfleisch pH24 5,4 -5,8 š Schweinefleisch pH24 < 6,0 (möglichst wenig DFD-/DCB-Fleisch, PSE-Anteil begrenzt)
- aW-Wert-Senkung durch Ablaken des Fleisches und „Auskristallisieren des Speckes für 2 bis 3 Tage bei Kühlraum
- Temperatur: Rindfleisch 0 °C, 3 bis 14 d p.m. bzw. - 18 bis - 30 °C, < 180 d
Schweinefleisch 0 °C, 3 bis 5 d p.m. bzw. - 18 bis - 30 °C, < 90 d
Speck (Streifen) - 18 bis - 30 °C, < 90 d
Zerkleinerung des Rohmaterials
- Endtemperatur - 5 bis 0 °C, pH < 5,9 , aw = 0,97 bis 0,96
- einphasige Herstellung: Gefrorenes Magerfleisch kuttern à Gewürze, Reife und Umrötehilfsmittel zusetzen à gefrorenen Speck und zum Schluss NPS zugeben.
- zweiphasige Herstellung: Gewolftes Magerfleisch + NPS + Pökelhilfsstoffe über Nacht im Kühl-raum lagern à am Folgetag mit gefrorenem Speck und Gewürzen zerkleinern
Füllen des Brätes
Externe Steuergrößen Interne Steuergrößen Untersuchungsparameter
(à Klima) (à Rezeptur) - pH-Wert
- relative Luftfeuchtigkeit - Kochsalz- und Zuckergehalt - aW-Wert
- Temperatur - Fettgehalt - Festigkeit
- Luftgeschwindigkeit - Zerkleinerungsgrad - Gewichtsverlust
- Hüllenkaliber
- Starterkulturen
1. ReifungsschrittT (oC) rel. LF (%) vLuft pHWurst aW-Wert Dauer
18 bis 25 90 bis 92 0,5 bis 0,8 5,2 bis 5,6 0,96 bis 0,94 2 bis 4 Tage
2. Reifungsschritt
18 bis 22 85 bis 90 0,2 bis 0,5 4,8 bis 5,2 0,95 bis 0,90 5 bis 10 Tage
3. Reifungsschritt
ca. 15 75 bis 80 0,05 bis 0,1 5,0 bis 5,6 0,92 bis 0,85 4 bis 8 Wochen
Lagerung
10 bis 15 75 bis 80 0,05 bis 0,1
Einflussinterner Steuerungsgrößen auf die Reifung
Kochsalz
- streichfähige Sorten 2,4 bis 2,7 %, schnittfeste Sorten 2,7 bis 3 % (à 3,0 bis 4,5 % im Fertigprodukt)
- entzieht den Fleischpartikeln Wasser und darin gelöste Proteine
- senkt den aw-Wert und hemmt schädliche Mikroorganismen
Zuckerstoffe
- dienen Reifungsbakterien als Energiequelle
- werden im wesentlichen zu Säuren abgebaut àpH-Wert sinkt àSchnittfestigkeit, Umrötung, Aroma, Keimselektion
- werden unterschiedlich schnell vergoren (Glucose/Fructose > Trockenstärkesirup > Saccharose/Maltose > Lactose ) bzw. von manchen MO gar nicht vergoren (z.B. Lactose)
- für schnelle Reifung 0,5 bis 0,7 %. für langsame Reifung 0,2 bis 0,3 % Zugabe (Glucose oder Saccharose), je nach Magerfleischanteil (Pufferwirkung von Eiweiß!); bei Überdosierung „Säurestich.
Gluconsäure-delta-Lacton
- innerer Ester der Gluconsäure, hydrolysiert allmählich in wässrigem Medium àgraduelle pH-Senkung
- Zugabe von < 0,5 % gegen Ende der Kutterung
- keine Verwendung bei Nitratzusatz, da Hemmwirkung auf Micrococcaceen
- Überdosierung bedingt kratzig-beißigen Geschmack (Peroxidbildner begünstigt!)
Fettgehalt
- höherer Speckanteil àhöherer Anfangs-pH-Wert, niedrigerer Anfangs-aW-Wert, geringere Gewichtsverluste (von 20 % auf 40 % Speck à 5 - 8 % weniger Verlust)
Zerkleinerungsgrad
- geringere Zerkleinerung àhöhere Gewichtsverluste
Hüllenkaliber
- größere Kaliber àlangsame aW-Wert-Senkung àSäurebildner länger aktiv àniedrigerer End-pH-Wert
Untersuchungsparameter während der Reifung
pH-Wert
- schnellgereifte Rohwurst mit End-pH = 4,8 bis 5,2
- langsam gereifte Rohwurst mit pH 5,0 bis 5,8 bei aw = 0,85 bis 0,92
- überstürzte pH-Senkung (1 - 2 Tage àpH 5,3) àHemmung der Aromabildner àeinseitiger Sauergeschmack, fehlendes Feinaroma
- zu tiefe pH-Senkung àerhöhtes Wasserbindevermögen àverzögerte Trocknung
- kontinuierliche pH-Messung àbei Erreichen von pH 5,1 automatische Absenkung von T auf z.B. 15 °C àLactatbildung extrem eingeschränkt
aW-Wert
- Abtrocknung bedingt aW-Wert-Senkung vor allem im Randbereich àNaCl-Wanderung zum Kern hin àmikrobielle Stabilisierung im Innern durch NaCI, außen durch aW-Wert
- kontinuierliche aW-Messung im Randbereich à Signal für Steuerung von relativer Luftfeuchte und vLuft
Herstellung Streichfähiger Rohwurst lesen Sie unter diesem Link
Quelle: F.S. LmT
Auswahl und Vorbehandlung des Rohmaterials
- farbkräftiges Fleisch (viel Mb) älterer Tiere vorteilhaft
- i.e.L. festes kerniges Fettgewebe (TG mit höherem Schmelzpunkt)
- Rindfleisch pH24 5,4 -5,8 š Schweinefleisch pH24 < 6,0 (möglichst wenig DFD-/DCB-Fleisch, PSE-Anteil begrenzt)
- aW-Wert-Senkung durch Ablaken des Fleisches und „Auskristallisieren des Speckes für 2 bis 3 Tage bei Kühlraum
- Temperatur: Rindfleisch 0 °C, 3 bis 14 d p.m. bzw. - 18 bis - 30 °C, < 180 d
Schweinefleisch 0 °C, 3 bis 5 d p.m. bzw. - 18 bis - 30 °C, < 90 d
Speck (Streifen) - 18 bis - 30 °C, < 90 d
Zerkleinerung des Rohmaterials
- Endtemperatur - 5 bis 0 °C, pH < 5,9 , aw = 0,97 bis 0,96
- einphasige Herstellung: Gefrorenes Magerfleisch kuttern à Gewürze, Reife und Umrötehilfsmittel zusetzen à gefrorenen Speck und zum Schluss NPS zugeben.
- zweiphasige Herstellung: Gewolftes Magerfleisch + NPS + Pökelhilfsstoffe über Nacht im Kühl-raum lagern à am Folgetag mit gefrorenem Speck und Gewürzen zerkleinern
Füllen des Brätes
- TBrät - 3 bis + 1 °C (T > à Fettabsatz unter der Hülle, T < à mangelndes Gefüge)
- weitgehend luftfrei und möglichst prall in ausreichend gewässerte, gut abgestreifte Därme füllen (eiweißhaltige Natur- und Kunstdärme evtl. mit Milchsäure behandeln)
Externe Steuergrößen Interne Steuergrößen Untersuchungsparameter
(à Klima) (à Rezeptur) - pH-Wert
- relative Luftfeuchtigkeit - Kochsalz- und Zuckergehalt - aW-Wert
- Temperatur - Fettgehalt - Festigkeit
- Luftgeschwindigkeit - Zerkleinerungsgrad - Gewichtsverlust
- Hüllenkaliber
- Starterkulturen
- Angleichzeit: 4 bis 6 Stunden bei 20 bis 25 °C ohne Feuchteprogramm (< 60 % rel. Luftfeuchte) verhindert Nitritauswaschung (à grauer Rand) und Schmierigwerden
1. ReifungsschrittT (oC) rel. LF (%) vLuft pHWurst aW-Wert Dauer
18 bis 25 90 bis 92 0,5 bis 0,8 5,2 bis 5,6 0,96 bis 0,94 2 bis 4 Tage
2. Reifungsschritt
18 bis 22 85 bis 90 0,2 bis 0,5 4,8 bis 5,2 0,95 bis 0,90 5 bis 10 Tage
3. Reifungsschritt
ca. 15 75 bis 80 0,05 bis 0,1 5,0 bis 5,6 0,92 bis 0,85 4 bis 8 Wochen
Lagerung
10 bis 15 75 bis 80 0,05 bis 0,1
Einflussinterner Steuerungsgrößen auf die Reifung
Kochsalz
- streichfähige Sorten 2,4 bis 2,7 %, schnittfeste Sorten 2,7 bis 3 % (à 3,0 bis 4,5 % im Fertigprodukt)
- entzieht den Fleischpartikeln Wasser und darin gelöste Proteine
- senkt den aw-Wert und hemmt schädliche Mikroorganismen
Zuckerstoffe
- dienen Reifungsbakterien als Energiequelle
- werden im wesentlichen zu Säuren abgebaut àpH-Wert sinkt àSchnittfestigkeit, Umrötung, Aroma, Keimselektion
- werden unterschiedlich schnell vergoren (Glucose/Fructose > Trockenstärkesirup > Saccharose/Maltose > Lactose ) bzw. von manchen MO gar nicht vergoren (z.B. Lactose)
- für schnelle Reifung 0,5 bis 0,7 %. für langsame Reifung 0,2 bis 0,3 % Zugabe (Glucose oder Saccharose), je nach Magerfleischanteil (Pufferwirkung von Eiweiß!); bei Überdosierung „Säurestich.
Gluconsäure-delta-Lacton
- innerer Ester der Gluconsäure, hydrolysiert allmählich in wässrigem Medium àgraduelle pH-Senkung
- Zugabe von < 0,5 % gegen Ende der Kutterung
- keine Verwendung bei Nitratzusatz, da Hemmwirkung auf Micrococcaceen
- Überdosierung bedingt kratzig-beißigen Geschmack (Peroxidbildner begünstigt!)
Fettgehalt
- höherer Speckanteil àhöherer Anfangs-pH-Wert, niedrigerer Anfangs-aW-Wert, geringere Gewichtsverluste (von 20 % auf 40 % Speck à 5 - 8 % weniger Verlust)
Zerkleinerungsgrad
- geringere Zerkleinerung àhöhere Gewichtsverluste
Hüllenkaliber
- größere Kaliber àlangsame aW-Wert-Senkung àSäurebildner länger aktiv àniedrigerer End-pH-Wert
Untersuchungsparameter während der Reifung
pH-Wert
- schnellgereifte Rohwurst mit End-pH = 4,8 bis 5,2
- langsam gereifte Rohwurst mit pH 5,0 bis 5,8 bei aw = 0,85 bis 0,92
- überstürzte pH-Senkung (1 - 2 Tage àpH 5,3) àHemmung der Aromabildner àeinseitiger Sauergeschmack, fehlendes Feinaroma
- zu tiefe pH-Senkung àerhöhtes Wasserbindevermögen àverzögerte Trocknung
- kontinuierliche pH-Messung àbei Erreichen von pH 5,1 automatische Absenkung von T auf z.B. 15 °C àLactatbildung extrem eingeschränkt
aW-Wert
- Abtrocknung bedingt aW-Wert-Senkung vor allem im Randbereich àNaCl-Wanderung zum Kern hin àmikrobielle Stabilisierung im Innern durch NaCI, außen durch aW-Wert
- kontinuierliche aW-Messung im Randbereich à Signal für Steuerung von relativer Luftfeuchte und vLuft
Herstellung Streichfähiger Rohwurst lesen Sie unter diesem Link
Quelle: F.S. LmT
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