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    Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

    [ sueddeutsche.de ] Fleisch von niederländischen Großhändlern zurückgerufen 50.000 To mit unklarer Herkunft und Zusammensetzung

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/...ueck-1.1645945
    Thomas Pröller

    Fleischermeister
    Dipl. Ing. Lebensmitteltechnologie

    mailto:thomas@proeller.de

    #2
    Aw: Neuer Fleischskandal?

    Letzendlich ist gegen kriminelle Energie kein Kraut gewachsen.

    Jede Verschärfung der rechtlichen Situation bedeutet auch ein erschwertes und aufwändigeres Arbeiten für die Ehrlichen und Ehrbaren. Das ärgert mich am meisten an diesen Skandalen.
    Thomas Pröller

    Fleischermeister
    Dipl. Ing. Lebensmitteltechnologie

    mailto:thomas@proeller.de

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      #3
      Aw: Neuer Fleischskandal?

      Hier handelt es sich offenbar noch immer um das nicht-deklarierte Pferdefleisch.

      In dem o.g. Artikel heißt es, dass die Ware möglicherweise schon im Jahr 2011 ausgeliefert worden sei. Merkwürdig, dass dieser Fall schon wieder aus dem Ausland kommt. Dabei frage ich mich, welche vertraglichen Regelungen werden mit diesen ausländischen Fleischhändlern getroffen?

      Die Süddeutsche schreibt:
      "Niederländische Behörden rufen 50.000 Tonnen Fleisch zurück. Woher es kommt, ist unklar".
      Wie sieht es hier mit der (lückenlosen) Rückverfügbarkeit aus? Wenn solche Fälle bereits bei der Deklaration des in den Handel kommenden Fleisches vorkommt, wie sicher ist das Tierfutter? Wie sicher ist der Transport, wie sieht es mit den hygienischen Parametern aus? War das Tier vor der Schlachtung gesund? Sind diese Faktoren irgendwo dokumentiert?

      50.000 Tonnen Fleisch, die beschlagnahmt (zurückgerufen) worden sind klingt zuerst einmal viel.
      Wieviel Fleisch bzw. Fertigprodukte (Lasagne, Convenience Produkte etc.) wurden bei dem ersten Pferdefleisch-Skandal zurückgerufen? Sind diese Zahlen bekannt?
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        #4
        Aw: Neuer Fleischskandal?

        Zitat von Daniel_Otte
        Dürfen wir den Ursprung vergessen und die Kette nur bis zu unserem Vorlieferanten verfolgen?
        Hier kann es kaum sein, dass jeder einzelne Betrieb die komplette Kette des Warenweges überprüfen muss, auch wenn evtl. unangekündigte Kurz-Audits in eigener Sache bestimmt nicht schlecht wären. Vielmehr muss/ sollte die Kontrolle bei der Einfuhr verstärkt werden, was sich bei offenen Grenzen aber als schwierig erweisen könnte.

        Jedoch wie schon ein Titel bei Stern.de lautet:
        "Lebensmittelkontrolle in Deutschland- Löchrig wie ein Schweizer Käse" (2500 amtliche Lebensmittelkontrolleure sind für über eine Million Betriebe zuständig)
        Was bringt IFS, ISO oder andere Zertifizierungen, wenn diese schon meist ein Jahr im Vorraus angekündigt sind? Meiner Meinung nach nur Kosten, die sinnvoller und effektiver eingesetzt werden könnten.
        It`s nice to be important but it`s more important to be nice!
        *************************************************

        Kommentar


          #5
          Aw: Neuer Fleischskandal?

          Bei all den "Skandalen" ... wer hat darin etwas verdient?

          Ich glaube nämlich keiner...

          vielmehr würde ich sagen einzelne Personen, Unternehmen, Betriebe lassen sich dazu hinzureißen um ihren Kunden um ein paar Cent billiger liefern zu können als der Mitbewerber; das kann's doch nicht sein.

          Ein anerkannter Schlachthofbetreiber hat vor etlichen Jahren einmal gesagt: "Wir sind schon ein komisches Völkchen; stehlen und betrügen, nur um dem Lebensmittelhandel billiger liefern zu können. Da haben wir ja gar nichts davon, das kann es doch auch nicht sein."

          In dem vermeintlichen Glauben Fleisch immer billiger anbieten zu müssen vertreiben wir doch eher Kunden als das wir sie gewinnen.

          Und die restlichen Kunden sagen dann mit Recht, wenn ich mir nicht sicher sein kann was ich für mein Geld nun wirklich bekomme, dann geb ich so wenig wie möglich davon aus.

          Daher werden auch all die Normen, Vorschriften und Kontrollen nichts helfen.

          Erst wenn allen Beteiligten, vom Landwirt, über dem Schlächter bis zum Verarbeiter und dem Verkäufer im Laden klar und bewußt ist, das es sich um LEBENSMITTEL handelt, die jemand IST, die gesund und wertvoll sein sollen, und daher auch einen entsprechenden Preis haben müssen, wird sich etwas ändern.

          Viele von Ihnen kennen sicherlich Rolex-Uhren... vielleicht haben Sie sogar eine.
          Diese Uhr steht für Qualität; bekannt gemacht weil der findige Erzeuger eine Schwimmerin mit einer seiner ersten Uhren durch den Kanal schwimmen ließ, und sie auch noch funktioniert hat als sie am anderen Ende des Kanals ankam. Und diese Uhr hat ihren Preis.

          Nun kenne ich keinen Metzger oder Fleischwarenerzeuger der nicht auch von Qualität redet, meistens sogar irgendwo im Firmenslogan und Zusatz anführt. Und was hat diese Qualität für einen Preis?

          In diesem Zusammenhang möchte ich noch an den Weinskandal erinnern. So hart dabei einige Betriebe getroffen wurden; war er doch Auslöser für ein Umdenken und eine Neuausrichtung der gesamten Weinwirtschaft.

          Und so wie heute das Image von Wein und den Weinbauern, und der entsprechende Ertrag ist, würde es sich sicherlich der eine oder andere Metzger heute auch bei sich und seinem Betrieb wünschen.

          Beim Wein genügte ein Skandal.... über den wievielten Fleischskandal reden wir?

          Das einfach mal zum Nachdenken; Danke

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            #6
            Aw: Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

            Interessiert lese ich Ihre Kommentare. Ich habe ja nur indirekt mit dem Thema Fleisch zu tun. wie einige von Ihnen wissen, beschäftige ich mich als Präsident des internationalen Verbandes ENFIT mit dem Thema hygienische Reinigung von Lebensmittel-Transportbehältern, zu denen auch die Transportbehälter für Kühl- und Frischetransporter gehören.
            Aber eines ist in all diesen Dingen immer gleich - erschreckender Weise. Es geht immer darum noch irgendwo einen Cent zu sparen. Und, es geht immer darum ein möglichst gut aussehendes Zertifikat zu kreieren. Denn, zumindest wir Europäer, vorweg immer wir Deutschen - lieben Zertifikate über alles. Hinter Zertifikaten lässt sich gut alle kriminelle Energie verbergen. Hier liegt das Dilemma. Und der alte Schnack - der Ehrliche ist der Dumme... der hat sich auch bei vielen Ehrlichen herumgesprochen. Bevor jemand ehrlich in die Pleite geht, passt er sein Tun und Handeln den üblichen Gepflogenheiten an. Unser Politik macht das vor. Angeblich gibt es in Deutschland kaum Korruption. Aber, ist ein Bundestagsabgeordneter, der noch nebenbei in 10 Aufsichtsräten sitzt (natürlich mit einer kleinen Aufwandsentschädigung zwischen 20 - 100 t€ ) wirklich unabhängig? Muss er/sie nicht die ganze Zeit darum kämpfen um auf einen aussichtsreichen Listenplatz der eigenen Partei zu kommen (es ist nicht mehr lange hin bis zur nächsten Bundestagswahl)? Alles Faktoren, die zu einer permanenten Entfernung von alten und verlässlichen gesellschaftlichen Traditionen wie dem HANDSCHLAG führen.
            Wir alle können etwas tun. Die Voraussetzung: Jeder muss im kleinen damit anfangen. Kaufen Sie Ihre Produkte ab Morgen nicht nur nach dem Kriterium was war im billigsten und machen Sie Ihren Kunden klar, dass Sie kein Ziel darin sehen noch günstiger anzubieten wie der nächste Supermarkt um die Ecke. Aber, ich garantieren Ihnen. Das ist kein leichtes Unterfangen. Ich bin in meinem Hauptberuf Unternehmer zum Bau von Sonderanlagen für die industrielle Abwasseraufbereitung und baue schlüsselfertige Reinigungsanlage für die Tank- Behälter-Reinigung und die Reinigung von Thermofahrzeugen (www.protec-de.com). Meine Kunden wollten immer kein Geld für eine ordentliche Ingenieurplanung (Architektur, Infrastruktur und Verfahrenstechnik) ausgeben. Neuerdings gebe ich meinen Kunden den Hinweis auf die Hamburger Elbphilharmonie, Stuttgart 21 und Berlin Brandenburg. Ich frage dann immer: Wollen Sie wirklich, dass Ihr Projekt diese Kostenentwicklung durchläuft, oder lohnt es sich nicht im Vorfeld zur Vermeidung einer solchen desolaten Situation ein bisschen mehr für eine gute Planung auszugeben. Die Antwort die ich darauf bekomme ist neuerdings immer sehr positiv.
            Ich wünsche Ihnen allen ein sonniges Wochenende. Schöne Grüße Ihr Hans-Dieter Philipowski

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              #7
              Aw: Neuer Fleischskandal?

              Den beiden vorherigen Kommentaren kann ich aus vollem Herzen zustimmen.
              Viele Fleischer meinen auch heute noch, Marketing sei eine Preisreduktion. Nur ein Sonderangebot würde Kunden in den Laden bringen. Das mag kurzfristig so sein, aber langfristig bringt es nicht den gewünschten Erfolg. Die Preisspirale dreht sich nur immer weiter nach unten. Die einzige Möglichkeit da auszusteigen ist meiner Meinung nach ein Umdenken. Qualität statt Quantität! Lieber nur 1-2 x pro Woche Fleisch essen, aber dafür super Qualität die schmeckt, statt täglich minderwertige Ware nur weil sie günstig ist.

              Und hier ist jeder einzelne Metzger gefragt, dies in seinem Angebot umzusetzen und es seinen Kunden "beizubringen". Wie Hans-Dieter schreibt, ist dies bestimmt kein leichtes Unterfangen, doch langfristig die einzige Chance sich gegen gegen Discounter und Supermärkte zu profilieren. Der Verbraucher muss wieder Vertrauen zu seinem Metzger fassen, den Metzger als Berater und Qualitätsgarant wahr nehmen, dann wird sogar der Preis zweitrangig.

              Zum Glück gibt es Metzgereien, die das erkennen und sich auf diesen Weg machen ... z.B. mit Fleisch aus der Region - von Bauern, die ihnen persönlich bekannt sind und zu denen sie wiederum Vertrauen haben.
              Wenn sich immer mehr Metzgereien für diesen Weg entscheiden, wird es auch gelingen, das Image des Fleischers wieder in altem Glanz strahlen zu lassen.
              Erfolgreich in die Zukunft
              Bechtel Marketing Coach
              Marketingberatung - Coaching - Seminare
              für die Fleischerbranche

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                #8
                Aw: Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

                Kann Frau Bechtel nur zustimmen:

                Qualität vor Quantität; ideologischer Wandel in unserem Essverhalten ist unabdingbar, wenn
                wir ökonomisch und ökologisch wieder ein Gleichgewicht erlangen möchten.

                Aber kann dieses Bild nur über den regionalen Metzger erfolgen?
                Mal abgesehen davon, daß die örtliche Branche schwindet, so erwartet man von der besagten Berufsgruppe Lehrstunde, wie ein vernünftiger Umgang zum vernünftigen Preis in der Fleischwirtschaft funktioniert.
                Moment...die Fleischwirtschaft?
                Liegt die wirklich noch in der Hand der kleinen Metzgerei??

                Im Zuge der Globalisierung und ungleicher Lohnverhältnisse sehe ich eher die SB-Theken als Ort,
                an denen Aufklärungsbedarf besteht.
                Vor allem in Deutschland lieben wir Zertifikate und Gütesiegel,
                die unseren weltoffenen und empathischen Einkauf steuern.

                Die Wurzel liegt tiefer als in reiner Imagepflege.
                Das wird irgendwann auch die Politik erkennen müssen...

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                  #9
                  Aw: Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

                  Heute bei www.stern.de :

                  Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte für Fleisch eine verbindliche Herkunftskennzeichnung. "Die haben wir bei Gemüse, nicht aber beim Fleisch. Wir brauchen dies auch auf verarbeiteten Produkten", sagte BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning im Deutschlandradio Kultur. Hier klaffe eine riesige Lücke. In den vergangenen Monaten waren immer neue Details aus dem Skandal um illegal verarbeitetes Pferdefleisch bekannt geworden.

                  Quelle: http://www.stern.de/panorama/niederl...e-1996856.html

                  Der bürokratische Aufwand wäre bei verarbeiteten Produkten doch enorm!
                  Große Chargen, jede nach Herkunft sortiert, würde eine Datenflut verursachen, die in keiner Relation
                  zum Produkt steht!

                  Sieht so die "bessere" Kontrolle aus? Werden uns solche Maßnahmen vor weiteren Skandalen schützen?

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                    #10
                    Aw: Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

                    Gerade kleinere Unternehmen leiden unter dem Anstieg der Bürokratie.

                    Unternehmen müssen die Waren ihrer Lieferanten wohl auch selbst stichprobenartig überprüfen, insbesondere wenn es sich um neue Lieferanten. Bisher verlässt man sich auch gerne darauf, dass in der Kette vom Schlachter bis zum Endverbraucher der Lieferant vor einem in dieser Kette schon ein ordentliches Produkt liefern wird. Auf Dauer wird man wohl nicht umhin kommen, dass jeder Einzelne in der Lebensmittelkette sich um die Sicherheit des von ihm weiterverkauften Produktes kümmert und überzeugt und diese Verantwortung nicht an seinen Lieferanten zurück reicht.

                    Zum Anderen kann es nicht sein, dass Fleischhändler innerhalb der EU durch Betrügereien auffallen und diese nach der Zahlung eines gewissen Betrages weiter machen wie vorher. Das ist doch ein Skandal.

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                      #11
                      Aw: Neuer Fleischskandal (Pferdefleisch-Skandal)?

                      Die Bild berichtet - "Pferdefleisch in fast jedem 20. Fertigprodukt": http://www.bild.de/ratgeber/verbrauc...5552.bild.html
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