Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

[Institut Dr. Ziemer]

Kurz vor dem Feiertag möchte ich hier noch einen Artiel aus agrar heute posten.
Die EU schlägt zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit "neue" Maßnahmen vor und plant damit ein neues Regelwerk.

http://www.agrarheute.com/eu-massnah...ttelsicherheit

[Henry Rose]

Aw: Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

Leider habe ich keine Angaben gefunden, wieviel Pferdefleisch wirklich in den einzelnen Proben gefunden wurden. Über was reden wir hier? 1% 3% 10%? Hat jemand mehr Informationen?

Herzlichen Grüße

Henry Rose

[Jürgen Huber]

Aw: Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

Hallo Herr Rose,

auf der nachfolgenden Internetseite sehen Sie die Ergebnisse der Untersuchungsstudie.
http://www.agrarheute.com/eu-studie-pferdefleisch
http://www.agrarheute.com/eu-studie-pferdefleisch

in Deutschland hat man in 3,3 % aller Fälle Pferdefleisch DNA nachgewiesen.
Zitat:
Die zuständigen Behörden in den 27 EU-Mitgliedstaaten führten insgesamt 7.259 Tests durch, davon 4.144 auf Pferde-DNA und 3.115 auf Phenylbutazon. Von dieser Gesamtzahl waren 193 Tests (4,66 Prozent) positiv, zeigten also Spuren von Pferde-DNA, bei 16 (0,51 Prozent) wurden Spuren von Bute festgestellt.
Ansonsten unterstütze ich das Vorhaben des EU-Verbraucherkommissars.Es sind keine neuen Gesetze notwendig, sondern nur härtere Strafen.
wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn dieses Jahr, im zweiten Jahr nacheinander, der Fleischkonsum rückläufig ist. wir (als Branche) schaffen es immer wieder durch solche Skandale das Vertrauen der Verbraucher nachhaltig zu beschädigen.
Die Verursacher solcher Skandale sollten mit lebenslangem Berufsverbot belegt werden.

[Henry Rose]

Aw: Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

Hallo Herr Huber,

danke für Ihre Antwort.
Ich wollte wissen, wie viel Pferdefleisch pro Probe gefunden wurde. Der Bericht zu Ihrem Link sagt nur wie viele Proben auffällig waren, nicht aber wie viel pro Probe gefunden wurden. Wenn in einer Probe z. B. weniger als 1 % Pferd gefunden wurde, dann muss es sich nicht unbedingt um eine bewusste Täuschung handeln, sondern vielleicht "nur" um ein Reinigungsproblem. Mangelnde Hygiene oder bewusste Täuschung? Das erfordert u.U. andere Maßnahmen.
Bis jetzt wissen wir nur, es war Pferd drin, möglicherweise in ganz ganz kleinen Mengen, die gerade über der Nachweisgrenze lagen. Das reicht mir nicht, um irgendwelche Maßnahmen zu fordern.

Freundliche Grüße

Henry Rose

[Jürgen Huber]

Aw: Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

Hallo Herr Rose,

wenn ich richtig informiert bin, kann man bei den gebräuchlichen proteinbasierten ELISA-Tests nur eine qualitative Bestimmung durchführen. Also ist vorhanden oder nicht.
Für eine quantitative Bestimmung sind zusätzlichen Untersuchungen notwendig.
Ich glaube kaum, dass in ganz Europa diese zusätzlichen Untersuchungen durchgeführt wurden.
Weiterhin gibt es verschiedene DNA Analysen, die sich der PCR Reaktion bedienen, welche ähnlich wie NIR oder NIT mit Vergleichsmustern arbeiten. Ich habe aber auch nichts darüber gefunden, inwieweit diese Methoden zur quantitativen Bestimmung taugen.

Ich unterstelle also, dass gar keine Kenntnisse über die quantitativen Mengen vorhanden sind.

Ich habe Ihnen im Anhang eine interessante Doktorarbeit zu diesem Thema beigefügt.

[Institut Dr. Ziemer]

Aw: Lebensmittelsicherheit: EU schlägt Maßnahmen vor

Hallo in die Runde,

wir führen als privates Institut genau solche quantifizierenden Untersuchungen im Auftrag unserer Kunden aus der Fleischbranche durch. Wir können auf DNA-Ebene ermitteln, wieviel Prozent DNA einer gesuchten Tierart (z.B. Pferd) sich in einem vorliegenden Gesamtprodukt befindet und so eine relative Quantifizierung durchführen.

Im Zusammenhang mit dem Pferdefleischskandal hatten wir durchaus positive Proben zu vermelden. Dabei handelte es sich sowohl um Fertigprodukte(man denke an die klassischen Tiefkühlprodukte) als auch um Rohwaren.

Insgesamt waren etwa 30 % aller von uns getesteten Produkte positiv auf Pferde-DNA getestet. Teilt man diese positiv getesteten Produkte weiter auf, so waren davon in 80 % der positiven Befunde etwa 1 % (+/-) Pferdefleisch im Gesamtprodukt, in den restlichen 20 % Prozent der getesteten Produte lagen die Ergebnisse darüber bei z.T. mehr als 40 % Pferdefleisch.

Mit besten Grüßen

Petra Ziemer