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Einweghandschuhe an der Frischetheke problematisch.

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    Einweghandschuhe an der Frischetheke problematisch.

    Es ist ein heikles Thema. Viele Verbraucher sehen es als Zeichen von Hygiene, Sauberkeit und Sicherheit und erwarten deshalb, dass das Verkaufspersonal an Frischetheken Einweghandschuhe trägt. Kehrseite der Medaille: für die Verkäuferinnen und Verkäufer werden die Handschuhe schnell zum Gesundheitsrisiko. Das belegt auch ein Forschungsbericht den die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (Fleischwirtschaft) jetzt veröffentlicht.

    Die BGN bietet zur Unterstützung Informationsmaterial für Endverbraucher zum Download an.
    Zuletzt geändert von Fleischbranche.de; 27.11.2017, 15:14.
    Thomas Pröller

    Fleischermeister
    Dipl. Ing. Lebensmitteltechnologie

    mailto:thomas@proeller.de

    #2
    Aw: Einweghandschuhe an der Frischetheke problematisch.

    Guten Morgen,

    Und was sagt die Berufsgenossenschaft zu den -zig tausenden Mitarbeitern in den größeren Fleischwarenbetrieben?
    Ich kann das Ansinnen der BGN durchaus nachvollziehen. Man wollte sich mal wieder als Kämpfer für die Arbeitnehmerschaft profilieren.
    Leider ist das Tragen von Einweghandschuhen nicht aus Boswilligkeit gegenüber der Arbeitnehmerschaft, oder aus Profilierungssucht irgendwelcher überspannter Qualitätssicherungsmitarbeiter eingeführt worden, sondern als wirkungsvolles (da einfach zu kontrollierendes) Mittel um die Hygiene zu verbessern.

    Fakt ist aus meiner Sicht:
    die Menschen generell und insbesondere auch Menschen in der Fleischerei waschen sich viel zu selten die Hände. Es ist zeitaufwändig und mühselig. Größere Fleischereibetriebe betreiben sehr viel Aufwand, um die Mitarbeiter wenigstens vor Arbeitsantritt zum Händewaschen zu bewegen. Und nach meinen Beobachtungen nutzen trotzdem die Mitarbeiter jede Gelegenheit und jede Möglichkeit, sich die Hände nicht waschen zu müssen.
    Dies ist auch beim Verkaufspersonal kein Deut besser.
    Rein theoretisch kann ich die Argumentation der BGN ja durchaus nachvollziehen. Doch auch ein regelmäßiges Händewaschen mit anschließend Desinfizieren (was genauso notwendig ist), ist für die Hand auch nicht besonders angenehm. Gerade das regelmäßige Desinfizieren mit Alkohol greift die Haut genauso an. Deshalb hängen in vielen Betrieben bereits Behälter mit Handcremes, um Hautirritationen vorzubeugen.

    So zeigt "leider" die Erfahrung, dass die Handhygiene, trotz aller bekannten Nachteile der Latexhandschuhe, mit dem Tragen der Einmalhandschuhe generell besser ist. Dabei muss allerdings genauso darauf geachtet werden, dass auch die Einmalhandschuhe regelmäßig gewechselt werden. Gerade dann, wenn man die eigentliche Tätigkeit unterbricht, um beispielsweise Bedarfsgegenstände zu holen.
    Eine gute Möglichkeit die Nachteile der Einmalhandschuhe zu reduzieren, ist das Tragen latexfreier Handschuhe (bei allergischen Reaktionen) und das Tragen eines dünnen Stoff Handschuh unter dem Latexhandschuh. Beide Varianten werden in größeren Fleischwaren betrieben ebenfalls eingesetzt.
    Bezüglich dem Verkaufspersonal kommt erschwerend hinzu, dass noch immer in vielen Metzgereien die Mitarbeiterin, die gerade die Wurst berührt hat, hinterher noch das Geld entgegennimmt. Dies ist aus hygienischer Sicht in jedem Fall bedenklich, egal ob dies mit Einmalhandschuhen, die nicht gewechselt werden, passiert oder mit der Hand, die anschließend nicht gewaschen wird.

    Saubere Grüße
    Jürgen Huber
    Liebe Grüße

    Jürgen Huber
    Huber Consult e.K.

    Metzgermeister,
    Betriebswirt d. Hdw.
    staatl. gepr. Fleischtechniker
    REFA-Prozessorganisator
    Unternehmercoach
    Fachberater für die Fleischwirtschaft

    www.fleischer-beratung.de

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      #3
      Aw: Einweghandschuhe an der Frischetheke problematisch.

      Richtig Herr Huber.
      Nach vielfältiger Auswertung von Abklatschproben blieb immer nur der Mensch als ständiger, oftmals nicht in den Griff zu bekommender Hygienefaktor übrig.

      Die einzige Lösung war dann Halb-oder Vollautomaten anzuschaffen um den Hygieneanforderungen zu entsprechen.

      Wenn dann das Personal durch diese Anschaffungen reduziert wurde, war der Unternehmer der Böse und das Geschrei war groß.

      Geschult wurde oft rauf und runter. Genützt hat es wenig.

      Gruß

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        #4
        Zunächst, Herr Huber, Latexhandschuhe sollten allein wegen der Allergieproblematik überhaut nichts in der Lebensmittelbe- und -verarbeitung zu suchen haben. Spuren von Latex können auch empfindliche Verbraucher treffen. Die üblicher weise genutzte Alternative sind Nitrilhandschuhe.

        Die Faulheit der Menschen wird durch Handschuhe nicht abgeschaltet. Habe da schob Frischetheken beobachtet, wo ein Mitarbeiter ohne Handschuhweschel von Wurst über Käse zum Fisch wechselte und zwischendurch noch Hähnchenkeulen aus der Theke holte. Mit der Hand wohlgemerkt. Zum Toilettengang wurden die Handschuhe abgelegt und danach die selben wieder angezogen. Sparsamer Chef halt.

        Ein wesentlicher Teil zur Produktion und zu dem Verkauf sicherer Lebensmittel ist die rigerose Anwendung von Hygieneregeln. Maskarade mit Handschuhen bringt allerhöchstens Pseudosicherheit.

        Zum Schutz der Hände Handschuhe zu tragen ist eine ganz andere Sache.

        Handhygiene funktioniert übrigens nur wirklich in Kombination mit Hautpflege. Auch das betont die BG.
        Thomas Pröller

        Fleischermeister
        Dipl. Ing. Lebensmitteltechnologie

        mailto:thomas@proeller.de

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          #5
          hallo thomas,

          stellt sich mir gerade die frage, wie wie ossis alle die DDR-Zeit überlebt haben. keine kühltheke, keine kühlfahrzeuge, und das was da manchmal als wasser aus dem hahn kam. braun, schmutzig....

          und, oh welch wunder, ich lebe noch.

          in meinen augen ist dieses übergroße sterilität nur von nöten, weil nur die wenigsten lebensmittel noch an dem ort verkauft werden, wo sie produziert werden. fleisch und wurst verdirbt, das ist normal. abnormal ist die keimfrei umgebung, mit der versucht wird das mhd zu verlängern. es ist ganz einfach, der liebe gott hat vielleicht gar nicht gewollt, dass lebensmittel um die ganze erde gegondelt werden???

          :-) - nich böse sein...

          und ja ich wasche mir ganz oft die hände, weil ich mit brät an der hand schlecht die tastatur bedienen kann.

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