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Weiterbildung: Was bringt die Weiterbildung für meine Karriere - für meinen Betrieb?

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    Weiterbildung: Was bringt die Weiterbildung für meine Karriere - für meinen Betrieb?

    Ich möchte gerne ein Stimmungsbild von Euch einfangen. Teilt mir Eure Erfahrungen mit.

    Es geht um das Thema Weiterbildung sowohl aus Mitarbeiter als auch aus Unternehmenssicht.


    1. ) Welche Weiterbildungen werden Euch in Eurem Betrieb angeboten?

    2. ) Welche Weiterbildungsangebote habt Ihr wahrgenommen?

    3.) Welche könnt Ihr empfehlen?

    4.) Was haben Sie Euch gebracht?

    Ich freue mich über viele Antworten.


    Am 23.10.2017 bin ich auf der SÜFFA von 13.00 - 13.20 auf der Praxis-Bühne (Halle 9, Stand: 9D81)

    mit dem folgenden Vortragsthema: "WEITERBILDUNG - DIE PERFEKTE GEWÜRZMISCHUNG FÜR KARRIERE UND BETRIEB"

    Vielen lieben Dank im Voraus.

    Bianca
    www.foodjobs.de - für die Menschen hinter den Lebensmitteln

    #2
    Liebe Bianca. Du weisst, ich schaetze dich und deine Arbeit und ich schaetze, dass du immer wieder das Ohr an deinem Markt hast. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Weiterbildung auch weiterhilft.
    Ich habs rund um den Metzgermeister gemacht. Mikrobiologie, Qualitaetsmanagement, HACCP, Bautechnik, Sprachkurse, ja sogar Rhetorik um fluessiger, praegnanter sprechen zu koennen. Jedes dieser Mosaiksteinchen hat mir geholfen.

    Mindestens eines stand bei den Herausforderungen immer im Vordergrund und die anderen dienten zur Ergaenzung. Sicher gibts es sehr viel bessere Beispiele als meinen Berufsweg aber es hat gut funktioniert und funktioniert noch. So plane und baue ich Schlacht-und Wurstfabriken, unterhalte mich in fuenf Sprachen mit den massgeblichen Leuten und leite, so wie jetzt in Shanghai, die ganze neu gebaute Firma bis hin zu einer Wurstproduktion nach deutscher Art mit allem was dazu gehoert.

    Doch, und dies kannst du einmal in einem kompetenten Kreis diskutieren, so wie ich es in einem kompetenten Kreis diskutierte. Mein Kreis bestand aus einem Dipl. Psychologen dessen Vortrag wir bzgl. Neue Wege im Verkauf besuchten, zwei Schlüsselkundenbetreuer (Key-Account-Manager), einer aus der Bekleidungsbranche, einer aus der Gastronomie, ein Geschaeftsfuehrer einer Fleischereikette, zwei Backmittel-Aussendienstler, ein Geschaeftsfuehrer einer hiesigen Fischverarbeitungsfabrik und meine Wenigkeit. Eine bunte Mischung. Und in unsere Diskussion ging es, lies und staune, lediglich um Visitenkarten. Also um die erste Information fuer den Empfaenger, zur ersten Einschaetzung seines Gegenuebers.

    Ich kann dir verraten, dass man (weiter-) gebildet sein kann wie man will, dass man geschaffen haben kann was man will. Wenn auf der Visitenkarte Metzgermeister steht, wird man automatisch und ohne, dass der Empfaenger tatsaechlich ueber das Berufsbild nachdenkt, in die Schublade des Schlachters, im blutigen Sinne, gesteckt. Das waere dann weiter nicht so schlimm aber,-im Laufe einer Konversation ist dann festzustellen, dass man dem Metzger keinerlei Kompetenz ausserhalb dieser Schublade zutraut, womit eine Konversation schwierig wird und oft zum Erliegen kommt. Das war die Kernaussage des Dipl. Psychologen, bevor er dies mit vielen Beispielen begruendete, wobei er eigentlich nur einen Erfahrensbericht aus meinem Leben beschrieb.

    Er sprach also nicht von dem Kreis Leute die einen Fleischer/Metzger kennen, quasi als Bewerber, im Alltag erleben oder als Freund haben, sondern von Leuten denen ein Fleischer zum ersten Mal mit seiner Visitenkarte oder auch persoenlich gegenueber steht und den Beruf erwaehnt.
    Da Fleischer lustige Leute sind, haben der Fleischerei-Geschaeftsfuehrer und ich dieses natuerlich getestet. Visitenkarten sind hier in China obligatorisch und kosten im 50er-Pack fast nichts. Wir haben also Visitenkarten einmal mit Metzgermeister (肉大师) und einmal mit Maestro im Sinne von Lehrer (老师) drucken lassen. Fazit: Es wirkte. Es wirkte in der Gesellschaft, im Umgang der Gesellschaft mit uns.
    Es gipfelte z.B. darin, dass ich gefragt wurde, welches Loch mein Handicap ist. Mein Freund und ich prosteten uns zu. Experiment gelungen.

    Das alles schrieb ich, um dich liebe Bianca dazu anzuregen, andere Leute dazu anzuregen sich weiterzubilden, zu bilden ueberhaupt, aber dann nicht das Errungene mit einem Titel kaputt zu machen.
    Vielleicht sollte nicht nur ueber die Namensvergabe fuer Veggie-Produkte, sondern auch ueber die Berufsbezeichnungen fuer Fachleute im Fleischerhandwerk nachgedacht werden.
    Liebe Gruesse und schoenen Sonntag
    Harald


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    Kommentar


      #3
      Lieber Harald,
      vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich denke, es ist schon etwas länger her, aber kannst Du Dich noch daran erinnern? Welche Weiterbildung hast Du als Geselle gemacht und wurde Dir diese von Deinem Betrieb angeboten? Wie bist Du darauf gekommen? Wie passt die Weiterbildung ins laufende Tagesgeschäft bzw. ins Arbeitsleben?
      Du bist ja von Natur aus schon ein experimentierfreudiger Mensch und hörst nicht auf, neugierig zu sein und neue Dinge zu probieren.
      Liebe Grüße
      Bianca

      www.foodjobs.de - für die Menschen hinter den Lebensmitteln

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        #4
        Liebe Bianca.
        Von vorne weg. Ich habe von keinem Betrieb Weiterbildungsangebote bekommen.
        Weder als Geselle noch spaeter als Meister. Wenn man etwas mehr will, merkt man selbst irgendwie, wann dieses mehr faellig wird.
        Als Meister in verantwortlicher Positon merkte ich irgendwann, dass HACCP unentbehrlich wird. Somit habe ich Schulungen besucht und mich in diese Materie so eingearbeitet, dass ich spaeter selbst Seminare bei verschiedenen Innungen ausrichtete.
        Ich wurde Betriebsleiter bei dem damals groessten Hersteller fuer Rohschinken in Deutschland, womit verstaerkt Mikrobiologie faellig wurde um auch hinter die Fassade der reinen Produktionsprozesse zu schauen. Also gings ab zur Uni in Zuerich. Um aber dieses erweiterte Wissen irgenwie buendeln zu koennen gings dann zur TueV-Akademie um Qualitaetsmangement zu erlernen. Bautechnik, Zeichnungen lesen, Materialkunde etc. erlernte ich von zuhause aus, da ich das Hoch-und Tiefbaugeschaeft meines Onkels nach dessen Ableben fuer 3 Jahre weiterleitete bis alle Auftraege erfuellt waren. Als Mitglied der Geschaeftsleitung wird eine andere, als die uebliche Sprache faellig und das kann/muss man erlernen um dort verbleiben zu koennen. Ich belegte Abendkurse in Rhetorik. Nun, last but not least, bereiste ich die ganze Welt in Sachen Fleisch und Wurst, wobei dann hier und da Umbau-Anbau-Neubaumassnahmen anfielen und bei solchen Gelegenheiten kommt/kam die ganze Palette der Weiterbildungen zum tragen. Vielen Menschen faellt das Erlernen von Sprachen schwer. Ich erlerne Sprachen leicht. Aber auch da gibts Huerden wenn man sich z.B. auf das reine Schulenglisch verlaesst. Im Ausland merkt man dann, dass einem das Singen der Englaender schwer faellt zu verstehen und bei den Amerikanern habe ich immer geraten wo sie die Pellkartoffel im Hals haben. Die anderen Sprachen eignete ich mir bei laengeren Aufenthalten in diesen Laendern an. Mit Mandarin kommt man in China zwar weit, aber wenn die Einheimischen ihre Dialekte sprechen steht man auf dem Schlauch. Es gibt 52 Sprachen hier mit Abertausenden Dialekten.

        Aber schauen wir mal auf diese Palette Weiterbildungen. Koennten etwas groessere Betriebe nicht solche Angebote an ihre Mitarbeiter machen? Meinetwegen Abendkurse und Kosten 50/50. Waere es nicht gut, wenn Metzger einen Kurs in Mikrobiologie angeboten bekaemen um eventuell schnell erkennen zu koennen was da los ist wenn sich jemand verletzt? In Deutschland gibts fast keine Krankenhaeuser wo Mikrobiologen beschaeftigt sind und oft ist es zu spaet bis die anderen Doktoren z.B. einen Staphylokokkenbefall feststellen. Wem schadet eine Sprachkurs wo sich doch so viele Nationen in Deutschland tummeln? Koennte man nicht viele Kunden gewinnen wenn diese Kunden wissen, dass da eine Verkaeuferin ist mit der man sich in der eigenen Sprache unterhalten kann bis Deutsch Gewohnheit wird? Und was glaubst du wie es im Ausland wirkt wenn man einigen zeigen kann, dass die Veraeppelerei zu Ende ist da man die Sprache versteht.
        Welchem Metzger schadet Maschinenkunde? Viele Maschinenfirmen wuerden sicher von Zeit zu Zeit eine Gruppe Metzger ueber das Innenleben und das Material von Maschinen aufklaeren. Usw. Usf. Es wuerde also rund um den Meister ein ganz anderes Berufsbild entstehen. Moeglicherweise auch mehrere, die selbst bei Fleischtechnikern zu einer weiteren Aufwertung fuehren wuerden. In China braucht man Zertifikate, vom Bachelor aufwaerts um z.B. die Green Card zu erhalten oder eine laengere Arbeitserlaubnis. Ich finde, wenn die Betriebe mitziehen, dann kann wieder eine Elite geschaffen werden die weltweit unschlagbar ist. Ich bin sicher, dass du mich verstehst Bianca. Es gaebe noch so viel ueber Querverbindungen der einzelnen Sach/Fachgebiete zum Fleischer/Techniker zu schreiben.
        Der Christian schimpft immer wenn ich hier Romane schreibe.
        Also, liebe Bianca, gerne antworte ich dir wieder.
        LG
        Harald

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          #5
          Hallo Harald,
          vielen lieben Dank für Deine Beitrag und den Schwank aus Deinem Berufsleben :-). Du hast ja auch viel zu erzählen.

          Wie sieht es bei EUCH aus? Ich freue mich über weitere Beiträge, die gerne auch sehr kurz ausfallen dürfen :-).

          1. ) Welche Weiterbildungen werden Euch in Eurem Betrieb angeboten?

          2. ) Welche Weiterbildungsangebote habt Ihr wahrgenommen?

          3.) Welche könnt Ihr empfehlen?

          4.) Was haben Sie Euch gebracht?

          Liebe Grüße
          Bianca
          www.foodjobs.de - für die Menschen hinter den Lebensmitteln

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            #6
            Betriebe können heute zu Tage sehr unterschiedliche Formen haben. Ich habe schon vieles gesehen aber aber auch nur deshalb weil ich viel gewechselt bin. Das ist die beste Fortbildung meiner Meinung nach. Ein Betriebsleiter wird vielleicht noch Schulungen bekommen. Gesellen selten! Wie gesagt die beste Schulung ist Betriebe zu wechseln.

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              #7
              Hallo Christoph,
              vielen Dank. Da hast Du sicher recht ! Da ist dann ja ALLES neu :-)
              Hast Du denn irgendwelche Weiterbildungen gemacht und was haben die Dir gebracht?
              Oder lernt man am besten von dem Chef ? Ich freue mich über Deine Antwort.
              Liebe Grüße
              Bianca
              www.foodjobs.de - für die Menschen hinter den Lebensmitteln

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                #8
                Siehst du Christoph H. ein Stimmungsbild ueber Fortbildungen einzufangen ist doch nicht so einfach. Erst recht nicht, wenn sich niemand einfangen lassen will. Was ja oft vorkommen soll. 99% dieser Fragestellungen als wertlos zu bezeichnen ginge dann doch etwas weit, obwohl 99% dieser Fragen so platt sind, dass sie in der Luft verpuffen, da niemand seinen Bildungsweg beschreiben will. Ausser ein paar Alten. Aber mit dem was du schreibst hast du vollkommen recht. Am meisten lernt man durch Flexibilitaet, die man an den Tag legen muss wenn man in einen anderen, neuen Betrieb kommt. Deshalb wurde die Walz erfunden. Ich halte die alten Walzengaenger in Bezug auf Rezepturen, Reaktionen, Materialkunde und Essgewohnheiten fuer wesentlich !! intelligenter als die heutigen Tuetchenmetzger. Walzengaenger wurden in den meisten Faellen das personifizierte Fundament grosser Wursthersteller.

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