Gaspreise und Metzgersterben

[Klinge]

Verehrte Kolleginnen, verehrte Kollegen. mich interessiert heute eure Meinung wir’s mit dem Metzgersterben weitergeht. Werden uns die aktuellen Energiepreise das Genick brechen? Einige Kollegen mussten bereits schon das Geschäft aufgeben. Wie sieht es in der Zukunft aus? Auf welche Energiequellen muss man setzen? Das Gas wird wohl nicht wieder günstiger

[Christoph H.]

Preise anheben und an Kunden weitergeben! es geht wohl kein Weg dran vorbei! Ich bin schon längst dafür, dass das Fleisch nicht zu Discountpreisen verkauft wird.

[Diablito]

Der traditionelle Metzger verkauft sowieso nicht zu Discounterpreisen.
Mit den Preisen die wir dann aufschlagen müssen, wird der Preisunterschied Discounter – Metzgerei noch größer.
Uns tut das mehr weh als dem Discounter.

[Zwergwidder]

Hallo zusammen,

so wie ich es mitbekomme, haben die „großen“ Produzenten schon seit einiger Zeit auf ihren großen Dachflächen entsprechende Anlagen montieren lassen, die Energie erzeugen. Das stellt sich nun als eine sehr gute Investition raus. Da ja in den Betrieben mehr Strom als Gas verbraucht wird, macht das eine echte Einsparung aus. Der handwerkliche Fleischer hat diese Möglichkeiten oft nicht, da die Anschaffungskosten sehr hoch sind und /oder der Platz fehlt.
Wir müssen uns meiner Meinung nach unabhängig von fossiler Energie machen, da diese immer eine Abhängigkeit erzeugt, bei wechselnden Partnern.

Viele grüße

Klaus

[Christoph H.]

Der traditionelle Metzger verkauft sowieso nicht zu Discounterpreisen.
Mit den Preisen die wir dann aufschlagen müssen, wird der Preisunterschied Discounter – Metzgerei noch größer.
Uns tut das mehr weh als dem Discounter.

Das wird auch dem Verbraucher weh tun wenn er weiterhin beim Metzger einkaufen gehen möchte. Er wird halt gezwungen immer mehr zum Discounter zu gehen. Die großen werden immer größer, die kleinen werden irgendwann verschwinden. So ist der Trend schon seit Jahren.

[Emmess]

Wird das Material teurer, hat man nur 3 Moeglichkeiten:
1. Preis anpassen
2. Produktqualitaet verschlechtern
3. Bankrott gehen.

Es gibt KEINEN VIERTEN WEG.

Ich bin Kunde, kein Fachmann aus dem Fleischbereich. Ich wohne in New York, seit 10 Jahren, "Wurst" existiert hier nicht, aber das Fleisch ist von einer Qualitaet, die nicht nur von einer anderen Welt, sondern aus einer anderen Galaxie stammt. Zumindest da, wo ich einkaufen kann, beim Fleischer oder beim guten Einzelhandel. Hier wird das Rind z.T. auf der Weide geschlachtet, niemals mehr als wenige 10 Meilen gefahren zum Schlachten, sowas wie Viehtransporte durch ganz Europa zum Schlachten kommt hier einfach nicht vor, alles kommt hier aus der Umgebung.

Das hat seinen Preis.

Mein Sohn und meine Frau betreiben ein kleines Cafe. Die stehen jeden Tag (Mehl doppelt so teuer, Eier dreifach teurer, Butter 50% rauf, Mindestlohn erneut um 15% angestiegen) vor der Frage, die sie immer so beantworten, dass die Qualitaet einzigartig bleiben muss, also Preise rauf. Sie haben weniger Transaktionen (der Ami ist extrem preissensitiv), aber mehr Umsatz, damit auch ein Wenig mehr Profit als letztes Jahr. Und das mit direkter Nachbarschaft von Dunkin Donuts und 2 Tankstellenshops.

Lassts Euch nicht kirre machen: Qualitaet gibts nicht beim Discounter, die gibts auch nicht zum Discountpreis.

Kopf hoch!

Macht Euer Geschaeft kleiner, aber fein.

Entdeckt den Online-Handel, die Lieferung. Klar kauft man das Fleisch mit den Augen. Aber die feste Kundschaft, die Euch vertraut, kauft dann auch mal immer wieder per Telefon oder online, wenn sie weiss, dass Ihr der keinen Mist mit 3/4 Fett, leicht angetrocknet, sondern knackfrisches Steak womoeglich mit Eisbeutel eine Stunde spaeter vorbeibringt, besser, als der Kunde das im Geschaeft selber haette aussuchen koennen.

Ohne drive in Fenster und ohne online Handel waer das oben genannte cafe vermutlich schon weg vom Markt.