Ich habe kürzlich mit einem Metzger diskutiert, welcher eine Einstellung gegenüber seinen Kunden vertritt, welche ich aus verschiedenen Gesichtspunkten für bedenklich halte.
Um ihm zu verdeutlichen, warum ich dieser Meinung bin, habe ich ihm eines der Schlüsselereignisse meines beruflichen schaffens erzählt. Ich möchte auch euch kurz darüber berichten, um dem ein oder anderen einen Denkanstoß zu geben.
Ich war nach meiner Ausbildung bei einer großen Supermarkkette (den Namen habe ich leider vergessen) als Verkaufsmetzger beschäftigt. Es war üblich, dass abends ca. 20 oder 30 Minuten vor Ladenschluss damit begonnen wurde den Fleischwolf zu reinigen. Ich hielt immer eine angemessene Menge an Hackfleisch vorrätig und habe bei Bedarf auch immer gerne nachproduziert.
Es kam kurz vor Ladenschluss an einem Samstagabend eine junge Kundin zu mir an die Theke und fragte nach Rinderhackfleisch. Ich sagte ihr, dass ich momentan leider nur noch gemischtes Hackfleisch vorrätig habe. Nein, gemischtes Hackfleisch wollte sie nicht. "Dann mache ich für Sie gerne noch Rinderhackfleisch, wie viel darf es denn sein?" "75g" war ihre Antwort. "75g Rinderhackfleisch"; fragte ich zur Sicherheit nochmal nach und nachdem sie einen Blick auf ihren Einkaufszettel geworfen hatte, bestätigte sie mir dies.
Bemüht mir keinerlei Reaktion anmerken zu lassen begab ich mich in den Kühlraum um dort den Fleischwolf zusammenzubauen, um die 75g Rinderhack durchzulassen. Mir war klar, dass ich durch einen anderen Aufbau des Verkaufsgespräches möglicherweise dem entgegenwirken hätte können und es in einer ähnlichen Situation künftig besser machen könnte.
Mit freundlichem Gesichtsausdruck verließ ich den Kühlraum und stand wenig später wieder vor der Kundin. Meine Intention war es durchaus ihr auch möglicherweise etwas mehr als 75g zu verkaufen, weil in der schwarzen Schale vor mir mindestens 100 vielleicht auch 150g Hackfleisch waren. Selbst mit meiner Wirkung auf Frauen war hier nichts zu machen und sie wollte wirklich nur 75g, es durfte nicht ein bisschen mehr sein.
Ich setzte das Verkaufsgespräch fort und fragte ob ich ihr außerdem noch etwas anbieten darf. Ihr blick huschte wieder über ihren Einkaufszettel. "Und noch 25g Schweinehackfleisch"; war ihre Antwort.
Ich war dann schon froh, dass es im Kühlraum etwa 0°C hatte, als ich den Fleischwolf auseinander nahm, um das verbliebene Rindfleisch zu entnehmen und um dann die Einzelteile (Messer, Lochscheibe) mit kaltem Wasser abzubrausen, um dann 25g Schweinehackfleisch herstellen zu können.
Als ich später wieder vor ihr stand und das Schweinehackfleisch abgewogen habe, war mir klar, dass es genau 25g und nicht etwas mehr hätte sein dürfen. "Daraus mache ich Cevapcici", antwortete sie mir auf meine Nachfrage. In dem Moment war ich eigentlich nur froh, dass sie nicht 25g gehacktes Lammfleisch verlangte.
Es ist völlig logisch, dass bei diesem Verkauf von 75g Rinderhack und 25g Schweinehack weit weniger als 1€ Umsatz erzielt wurde und mein damaliger Arbeitgeber einen Verlust eingefahren hat. Das ganze liegt jetzt etwa 10 Jahre zurück und hat mich persönlich, sowohl auch mein berufliches wirken, sehr nachhaltig und grundlegend geprägt.
Besagter Metzger, welchem ich diese kleine Anekdote erzählt habe, hat nicht verstanden, um was es eigentlich ging und was ich ihm damit sagen wollte. Ich kann gut nachvollziehen, dass jemand der nicht in einem vergleichbar intensiven Kontakt mit seinen Kunden steht, oder jemals gestanden hat, begreift, warum dies für mich ein ganz wichtiges Schlüsselerlebnis war.
Irgendwann jedoch habe ich versucht und ich habe es meistens auch geschafft, dass viele meiner Kunden genau das gekauft haben, was ich ihnen verkaufen wollte. Dazu braucht man allerdings auch ein paar Jahre Übung. Viel wichtiger ist allerdings, dass man mit seinen Kunden respektvoll umgeht.
Um ihm zu verdeutlichen, warum ich dieser Meinung bin, habe ich ihm eines der Schlüsselereignisse meines beruflichen schaffens erzählt. Ich möchte auch euch kurz darüber berichten, um dem ein oder anderen einen Denkanstoß zu geben.
Ich war nach meiner Ausbildung bei einer großen Supermarkkette (den Namen habe ich leider vergessen) als Verkaufsmetzger beschäftigt. Es war üblich, dass abends ca. 20 oder 30 Minuten vor Ladenschluss damit begonnen wurde den Fleischwolf zu reinigen. Ich hielt immer eine angemessene Menge an Hackfleisch vorrätig und habe bei Bedarf auch immer gerne nachproduziert.
Es kam kurz vor Ladenschluss an einem Samstagabend eine junge Kundin zu mir an die Theke und fragte nach Rinderhackfleisch. Ich sagte ihr, dass ich momentan leider nur noch gemischtes Hackfleisch vorrätig habe. Nein, gemischtes Hackfleisch wollte sie nicht. "Dann mache ich für Sie gerne noch Rinderhackfleisch, wie viel darf es denn sein?" "75g" war ihre Antwort. "75g Rinderhackfleisch"; fragte ich zur Sicherheit nochmal nach und nachdem sie einen Blick auf ihren Einkaufszettel geworfen hatte, bestätigte sie mir dies.
Bemüht mir keinerlei Reaktion anmerken zu lassen begab ich mich in den Kühlraum um dort den Fleischwolf zusammenzubauen, um die 75g Rinderhack durchzulassen. Mir war klar, dass ich durch einen anderen Aufbau des Verkaufsgespräches möglicherweise dem entgegenwirken hätte können und es in einer ähnlichen Situation künftig besser machen könnte.
Mit freundlichem Gesichtsausdruck verließ ich den Kühlraum und stand wenig später wieder vor der Kundin. Meine Intention war es durchaus ihr auch möglicherweise etwas mehr als 75g zu verkaufen, weil in der schwarzen Schale vor mir mindestens 100 vielleicht auch 150g Hackfleisch waren. Selbst mit meiner Wirkung auf Frauen war hier nichts zu machen und sie wollte wirklich nur 75g, es durfte nicht ein bisschen mehr sein.
Ich setzte das Verkaufsgespräch fort und fragte ob ich ihr außerdem noch etwas anbieten darf. Ihr blick huschte wieder über ihren Einkaufszettel. "Und noch 25g Schweinehackfleisch"; war ihre Antwort.
Ich war dann schon froh, dass es im Kühlraum etwa 0°C hatte, als ich den Fleischwolf auseinander nahm, um das verbliebene Rindfleisch zu entnehmen und um dann die Einzelteile (Messer, Lochscheibe) mit kaltem Wasser abzubrausen, um dann 25g Schweinehackfleisch herstellen zu können.
Als ich später wieder vor ihr stand und das Schweinehackfleisch abgewogen habe, war mir klar, dass es genau 25g und nicht etwas mehr hätte sein dürfen. "Daraus mache ich Cevapcici", antwortete sie mir auf meine Nachfrage. In dem Moment war ich eigentlich nur froh, dass sie nicht 25g gehacktes Lammfleisch verlangte.
Es ist völlig logisch, dass bei diesem Verkauf von 75g Rinderhack und 25g Schweinehack weit weniger als 1€ Umsatz erzielt wurde und mein damaliger Arbeitgeber einen Verlust eingefahren hat. Das ganze liegt jetzt etwa 10 Jahre zurück und hat mich persönlich, sowohl auch mein berufliches wirken, sehr nachhaltig und grundlegend geprägt.
Besagter Metzger, welchem ich diese kleine Anekdote erzählt habe, hat nicht verstanden, um was es eigentlich ging und was ich ihm damit sagen wollte. Ich kann gut nachvollziehen, dass jemand der nicht in einem vergleichbar intensiven Kontakt mit seinen Kunden steht, oder jemals gestanden hat, begreift, warum dies für mich ein ganz wichtiges Schlüsselerlebnis war.
Irgendwann jedoch habe ich versucht und ich habe es meistens auch geschafft, dass viele meiner Kunden genau das gekauft haben, was ich ihnen verkaufen wollte. Dazu braucht man allerdings auch ein paar Jahre Übung. Viel wichtiger ist allerdings, dass man mit seinen Kunden respektvoll umgeht.
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